Innere Stille erlangt der Mensch, wenn er nach innen schauen und sich selbst erkennen kann. Dann ist er sich nicht mehr fremd und sein Inneres kann sich beruhigen. Er muss nichts mehr tun, um sich selbst sein Dasein zu beweisen. Es reicht ihm, zu sein.

Sich nach innen zu wenden, ist für viele Menschen aber ziemlich schwierig. Innere Hindernisse, Hemmnis und Furcht, die uns von uns fern halten, sind tief in uns verankert. Sie engen unser Dasein ein, verfälschen es und verursachen körperliches und geistiges Leid.

Innere Hindernisse sind undurchsichtige Mauern. Von ihnen eingeschlossen können wir uns nicht vorstellen, wie wir ohne sie wären und zumeist bemerken wir sie nicht einmal. Sie bestimmen die Grenzen unserer Vorstellungskraft. Darum

Wenn aber man sich ganz zurück nimmt und sein Sein zulässt, so wie es sich von selbst ergibt, gibt man dem Inneren Gelegenheit, sich frei zu offenbaren. Es räumt dann von selbst die inneren Hindernisse aus dem Weg und führt uns in ein größeres, wahreres Dasein. Die Kunst innerer Beruhigung ist, sich selbst los und das Innere machen zu lassen und zu akzeptieren, was es einem über sich selbst offenbart.

Loslassen hat eine körperliche Seite. Innere Unwahrheit hinterlässt Verkrampfung. Stille Übungen lassen diese vergehen und entspannen den Körper. In stiller Bewegung verliert der Übende sich in sich selbst. Wenn der Körper weich wird, gibt er, notfalls auch gegen das bewusste Festhalten des Übenden, das Innere frei. Der innere Freiraum wird groß, das Sein still, der Körper leicht. In der Stille wird der Blick klar. Die Welt öffnet sich und man findet seinen Platz in ihr. Man fühlt Sinn und ist nicht mehr fremd.

kann man innere Stille nicht durch bewusstes Anstreben eines besseren Zustands erlangen. In bewusstem Streben fährt man nur längs der inneren Mauern des Bewusstseins und folgt ihren Pfaden im Kreis.